Geht das so ohne Weiteres?
Muss man sich nicht bei vielen Dingen sehr einschränken?
Welche Regeln muss man als Tourist in Saudi-Arabien beachten?
Wenn man möchte, kann man! Und es gibt viele gute Gründe, Saudi-Arabien für sich zu entdecken.
Das Land hat die Tore für ausländische Gäste weit aufgestoßen. Konnte man bis 2019 nur für Geschäftsreisen oder zur Pilgerfahrt einreisen, bekommt man heute als Europäer für private Reisen problemlos das Visum sogar online, in der Regel innerhalb weniger Tage und gleich für ein ganzes Jahr!
Überall im Land hat man den Eindruck, willkommen zu sein. Völlig zurecht: Die Menschen in Saudi-Arabien sind herzlich und gastfreundlich. Viele von Ihnen sind selbst gereist und glücklich, dass mit den Urlaubern auch ein frischer Wind in das früher abgeschottete Land einzieht.
Ja, kann man. Allerdings darf man keine auffälligen Bekenntnisse zu nichtmuslimischen Religionen tragen, z.B. auffällige Kreuzanhänger. Eine Bibel sollte man nicht mitbringen und auch nicht versuchen, zu missionieren.
Viele der früher sehr strengen Regeln werden heute sehr locker ausgelegt oder gar nicht mehr beachtet. Die berüchtigte Religionspolizei ist schon seit Jahren entmachtet, und so bringt niemand mehr das öffentliche Leben während der Gebetszeiten mit Zwang zum Stillstand.
Kopftuchzwang gibt es keinen mehr: siehe dazu „Frau unterwegs in Saudi-Arabien“.
Und man sieht in den größeren Städten sogar junge Männer in Bermudas z.B. beim Joggen.
Die Stadt Medina kann auch von Nichtmuslimen besucht werden. Den großen Hof mit der Prophetenmoschee ist jedoch den Muslimen und Musliminnen vorbehalten, doch auch von den Toren zum Hof kann man sehr gut sehen.
Die Stadt Mekka mit der Kaaba darf nur von Muslimen und Musliminnen betreten werden.
Man muss hinter diesen Einschränkungen nicht unbedingt eine Diskriminierung sehen. Die heiligen Stätten platzen angesichts der Massen an Gläubigen schon aus allen Nähten. Kämen noch Touristen dazu, wäre für die Pilgernden nicht mehr genügend Platz.
Saudi-Arabien hat die vergangenen Jahre gut genutzt, seine touristische Infrastruktur auszubauen. Da schon seit vielen Jahren Geschäftsreisende kamen, gab es vor allem in den Großstädten bereits viele Hotels. Die interessanten Orte außerhalb der Städte wie z.B. Al-Ula oder Abha sind schon lange bei inländischen Touristen beliebt. Zu den vorhandenen Hotels sind seit der Grenzöffnung viele neue hinzugekommen. Es fehlt teils allerdings an der Erfahrung. Wir arbeiten daher nicht unbedingt mit den Hotels zusammen, die viele Sterne oder eine teure Einrichtung haben, sondern mit denen wir aus Erfahrung wissen, dass alles funktioniert.
Etwas undurchschaubar sind Öffnungszeiten bei Sehenswürdigkeiten. Es kommt immer wieder vor, dass sich Öffnungszeiten sowie Schließtage ändern oder dass z.B. Museen oder Sehenswürdigkeiten im Freien z.B. wegen Renovierungen oder Änderung der Zugangswege geschlossen sind. In diesem Falle bemühen wir uns immer, dass Sie stattdessen eine andere Attraktion besuchen können.
Die Verkehrsinfrastuktur ist ausgezeichnet. Es gibt ein gut ausgebautes Netz von Inlandsflügen, außerdem Bahnverbindungen zwischen den Hauptregionen. Zwischen Medina, Jeddah und Mekka verkehren tagsüber Hochgeschwindigkeitszüge im Halbstundentakt. Auch das Straßennetz ist sehr gut, siehe hierzu: „Per Mietwagen unterwegs in Saudi-Arabien“.
Die Monate Oktober bis Mai eignen sich am besten, denn dann sind die Temperaturen gut erträglich, im Januar braucht man im Landesinneren dann schon auch eine leichte Jacke im Freien. Die Bergregion Abha kann man auch im Mai oder ab August bereisen, denn durch die Höhe sind die Temperaturen niedriger. Im Winter kann in den Bergen die Temperatur auf 5 Grad absinken, im Winter ist die Sicht aber häufig schön klar.
In den Sommermonaten Juni bis ca. Mitte September ist es außer in den Bergen heiß, dazu vor allem in Meeresnähe schwül. Das muss man aushalten können, wenn man in dieser Zeit nach Saudi-Arabien reist, oder man muss sehr früh morgens starten, solange es noch erträglich ist. Ungeeignet für touristische Reisen ist ferner der Fastenmonat Ramadan, da dann viele Einschränkungen gelten, vieles geschlossen ist und das öffentliche Leben tagsüber fast stillsteht. Der Ramadan fällt 2025 mit unserem Monat März zusammen.
Saudi-Arabien ist sicher. Die Kriminalität ist sehr niedrig. Natürlich kann man nirgends auf der Welt Taschendiebstähle an belebten Orten oder Trickbetrügerei ausschließen. Gewalttätige Angriffe der Wegelagerei wie sie es in manch anderen Reiseländern gibt, sind uns keine zu Ohren gekommen.
Der Kampf gegen den Terror zeitigt Erfolge, so dass seit Ende der Corona-Pandemie, das mit dem Beginn des Fremdenverkehrs zusammenfällt, keine Terroropfer zu beklagen sind. In den Ostprovinzen gibt es politische Spannungen die sich auch in Protesten und Gewalt ausgedrückt haben. Die Ostprovinzen sind touristisch aber ohnehin nicht so interessant und von unseren Reiserouten weit abgelegen.
Die Lage in den Grenzregionen zu Jemen hat sich beruhigt. Die Huthi-Rebellen in Jemen richten ihre Angriffe nun gegen Israel bzw. gegen Schiffe, von denen sie vermuten, sie hätten eine Verbindung mit Israel.
Unsere Reisen nach Saudi Arabien: